Die Blue Devils Weiden ringen die Eispiraten Crimmitschau in einem verrückten Eishockey-Match nieder. Dennoch sorgen sich nach der Partie alle um den Mitte des zweiten Drittels verletzt ausgeschiedenen Top-Scorer Tyler Ward.
Zweiter Heimsieg in Folge: Die Blue Devils Weiden haben am Freitagabend das stimmungsvolle Duell gegen die Eispiraten Crimmitschau in der DEL2 vor 2357 Zuschauern mit 6:3 gewonnen. Der Sieg geriet aber schnell zur Nebensache.
Im Vergleich zum Derbysieg gegen die Eisbären Regensburg konnte Devils-Coach Sebastian Buchwieser fast auf das gleiche Aufgebot setzen. Einzig Förderlizenzspieler Felix Krüger fehlte, dafür feierte Neuzugang Tomas Schmidt sein Debüt und bildete gemeinsam mit Pokorny ein Verteidigerduo. Zwischen den Pfosten stand diesmal Simon Wolf, dem Buchwieser im Duell mit den Westsachsen das Vertrauen schenkte.
Die Blue Devils starteten mit viel Schwung in die Partie und erspielten sich früh ein klares Chancenplus. Doch sowohl Vinzens als auch Vogt scheiterten am sicheren Kevin Reich im Tor der Eispiraten. Crimmitschau lauerte auf Konter – und beinahe hätte Mackin nach einem schnellen Umschaltmoment zugeschlagen, doch Wolf im Devils-Kasten reagierte stark. In Überzahl machte es Walsh besser und traf zum 0:1. Weiden antwortete prompt: Pokorny staubte nach einem Abpraller zum 1:1 ab, nachdem Reich kurz zuvor noch spektakulär gerettet hatte. Doch erneut war es Walsh, der die Gäste wieder in Front brachte. Trotz bester Chancen blieb Weiden ohne weiteren Treffer – Reich hielt die Führung zum Ende des ersten Drittels fest.
Die Blue Devils kamen schwungvoll aus der Kabine und suchten sofort den Weg nach vorne. Doch der Elan wurde jäh gebremst: Topscorer Tyler Ward verletzte sich bei einem unscheinbaren Zweikampf und musste vom Eis – ein Schockmoment für die Hausherren. Das folgende Powerplay verlief ohne großen Ertrag, einzig Tsekos sorgte kurz für Gefahr. Auch die Gäste konnten in Überzahl keine Akzente setzen, Wolf hielt seinen Kasten sauber. Nach einigen Minuten fanden die Weidener zurück in die Spur – und Georg Thal stellte nach schöner Vorlage von Edfelder mit einem platzierten Schuss auf 2:2. Kurz darauf lag sogar die Weidener Führung in der Luft, doch Vogt scheiterte mit Pech am Pfosten.
Traumstart in den Schlussabschnitt: Nach nur 20 Sekunden jagte Muck die Scheibe humorlos unter die Latte – 3:2 für Weiden. Doch Mackin hatte prompt eine Antwort parat und stellte nach einem starken Solo auf 3:3. Danach aber rollte die Blue-Devils-Maschine unaufhaltsam: Kapitän Rubes brachte sein Team erneut in Führung, und „Hometown Hero“ Vinzens legte eiskalt zum 5:3 nach. In Überzahl ließen die Hausherren zwar die endgültige Entscheidung vorerst liegen, standen defensiv aber stabil und brachten den Sieg souverän über die Zeit – wenn auch mit einem heftigen Wermutstropfen: Der verletzte Ward wird den Oberpfälzern wohl länger fehlen. Eine Minute vor dem Ende machte Voit mit einem Empty-Net-Tor den Deckel auf die Partie.